Inflationsausgleich für Webhelper*innen?

Enorme Preissteigerungen bei Lebensmitteln und Energiekosten bringen viele Webhelp-Mitarbeiter*innen an die Grenzen ihrer finanziellen Belastbarkeit. Gerade Mitarbeiter*innen im Home-Office müssen steigende Kosten für Energie alleine schultern, da Webhelp als Arbeitgeber kein Interesse an einer Mehraufwandspauschale zeigt. Einen Zuschlag erhalten nur Mitarbeiter*innen, die einen reinen Home-Office-Arbeitsvertrag, also keinen Anspruch auf einen Arbeitsplatz am Standort, haben.

Mit dem 3. Entlastungspaket hat die Bundesregierung jetzt die Möglichkeit einer steuerfreien Einmalzahlung bis zu 3000 Euro ins Spiel gebracht. Bundeskanzler Scholz erklärte auf einer Pressekonferenz am 4. September 2022:

 "Wenn Arbeitgeber ihren Beschäftigten wegen der gegenwärtigen Entwicklung zusätzlich zu den normalen Einkommen eine Zahlung leisten, um mit der Inflation und den gestiegenen Preisen umgehen zu können, dann soll sie bis zur Summe von 3000 Euro steuer- und abgabenfrei sein. Wenn das also jetzt flächendeckend, millionenfach, überall in Deutschland geschieht und Arbeitgeber und Beschäftigte zusammen solche Entscheidungen treffen, dann wird das von der Bundesregierung (...) unterstützt, indem es keine Abgaben auf diese zusätzlichen Zahlungen gibt. Für uns ist das etwas, an dem man richtig merkt, wie sich dann alle unterhaken. Mein Gefühl ist, dass das auch in großem Umfang gemacht werden wird. Wir werden deshalb alles dafür tun, dass das tatsächlich stattfinden kann." 

☺Gerd Altmann/ pixabay
Arbeitgeber sind zu einer solchen Zahlung nicht verpflichtet. Der Staat kann hier nur günstige Rahmenbedingungen schaffen und an soziale Verantwortung und Fürsorgepflicht der Unternehmen gegenüber ihren Beschäftigten appellieren.

Gerade Unternehmen wie Webhelp, deren wirtschaftlicher Erfolg ganz wesentlich von der Motivation und Zufriedenheit ihrer Mitarbeiter*innen abhängt, haben jetzt die Chance, Slogans wie "think human" und "people first" endlich Taten folgen zu lassen. Die Möglichkeit einer steuerfreien Corona-Prämie bis zu 1500 Euro wurde von Webhelp in der Vergangheit leider nicht genutzt.

Es ist unklar, worauf der Optimismus des Bundeskanzlers sich stützt. Der Inflationsbonus wird wohl hauptsächlich in Branchen mit Tarifverträgen, ausgehandelt von Arbeitgebern und Gewerkschaften, wirksam werden. Hier zeigt sich wieder einmal, welche Nachteile es hat, dass es in der Callcenter-Branche weder einen Arbeitgeberverband noch eine ausreichend starke, gewerkschaftliche Organisierung gibt.

Aber die Hoffnung stirbt zuletzt. Also bleibt abzuwarten, ob sich Webhelp auch ohne gewerkschaftlichen Druck entschließt, freiwillig seinen Mitarbeiter*innen eine Inflationsprämie zu gewähren.

Liebe Webhelp! Unterhaken in der Krise, ist die aktuelle Devise. Inflationsprämie jetzt und nicht erst morgen, vertreibt der Belegschaft Kummer und Sorgen! 😉

☺Gerd Altmann/ pixabay

 

Kommentare

  1. "Aber die Hoffnung stirbt zuletzt." Bei uns wird doch gestritten um jeden Cent, niemals wird es eine sollche Zahlung nicht mal 100€, nicht mal 10€, für Webhelp sind wir wie der Hammer für den Schmied, ersetzbar wenn Kaputt.

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