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Posts mit dem Label "Mitbestimmung" werden angezeigt.

Webhelp + Concentrix = ?

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Die stark fragmentierte Callcenter-Branche steht unter Konsolidierungsdruck . Das Betreiben von Callcentern ist personalintensiv und teuer. Zudem verlangen die Auftraggeber zusehends große und global agierende Anbieter. Also schlucken große Fische immer wieder die kleineren. So will das französische Unternehmen Teleperformance den Customer-Service-Dienstleister Majorel übernehmen. Die Ströer Mediengruppe mit ihrer Callcenter-Marke Avedo übernimmt acht Standorte der insolventen tricontes360 Gruppe ganz oder in Teilen. Und nun kauft Concentrix Webhelp für 4,8 Milliarden US-Dollar. Geplant ist eine Fusion beider Unternehmen, um die Kräfte zu bündeln, das Wachstum zu beschleunigen und die globale Marktführerschaft anzustreben. Beide Unternehmen könnten mit einem Gesamtumsatz von 7,663 Milliarden Euro den konkurrierenden Branchenführer Teleperformance übertrumpfen. Das Management erklärte dazu: " Die Transaktion wird den Arbeitnehmervertretungen zur Information und Konsultation

SBV-Wahl 2022

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Vom 1.10. - 30.11. 2022 finden, wie alle vier Jahre, die Wahlen zur Schwerbehindertenvertretung statt. Auch bei Webhelp. Die Schwerbehindertenvertretung (SBV) ist die unabhängige Interessenvertretung von Mitarbeiter*innen mit Behinderungen und Menschen, die von Behinderung bedroht sind . Darum ist sie ein besonders wichtiger Bestandteil der betrieblichen Mitbestimmung. SBV-Mitglieder wachen u.a. über die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften durch den Arbeitgeber oder nehmen Anregungen und Beschwerden entgegen. Sie helfen bei Anträgen und entscheiden mit bei der behindertengerechten Ausstattung von Arbeitsplätzen. Während ihrer Tätigkeit sind sie bezahlt freigestellt. Ähnlich wie für Betriebsräte, gilt für sie ein besonderer Kündigungsschutz . SBV-Mitglieder nehmen beratend an Sitzungen des Betriebsrats teil, sind dort aber nicht stimmberechtigt.   So wird die SBV gewählt: Als ver.di-Betriebsgruppe begrüßen wir natürlich eine Kandidatur von ver.di-Mitgliedern. Denn sie können das ges

Solidarität ist keine Einbahnstraße!

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Nach 150 Jahren deutscher Gewerkschaftsbewegung wurde am 9. Mai 2022 mit 93,23 % erstmals eine Frau zur Vorsitzenden des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) gewählt: Yasmin Fahimi In ihrer Grundsatzrede auf dem 22.Ordentlichen Bundeskongress des DGB in Berlin formulierte Yasmin Fahimi selbstbewußt den Anspruch und das Selbstverständnis der Gewerkschaften: " Wir sind Schutzmacht der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer und fordern das Sicherheitsversprechen des Sozialstaates ein! Dieser Auftrag hat nichts an Aktualität verloren. Im Gegenteil! In unserer Zeit fundamentaler Veränderung ist gewerkschaftliche Gestaltungskraft dringend notwendig, genauso wie gewerkschaftlicher Schutz.(...) Und wir können das. Die Gewerkschaften unter dem Dach des DGB sind die mitgliederstärksten politischen Organisationen in Deutschland. Wir erreichen die Jugend wie keine andere politische Organisation – mehrere zehntausende neue Eintritte jährlich! Und immer noch gewinnen wir täglich 750 neue Mitglieder

Mach' meinen Betriebsrat nicht an!

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Betriebsräte haben es nicht leicht. Leider kommt es immer wieder vor, dass ihre Arbeit behindert wird. Laut § 78 BetrVG ist das unmissverständlich untersagt. Betriebsräte dürfen in der Ausübung ihrer Tätigkeit von niemandem (Geschäftsleitung, leitende Angestellte, Arbeitnehmer*innen, Gewerkschaften) behindert, gestört, benachteiligt oder bevorzugt werden. " Für einen Verstoß gegen das Behinderungsverbot ist kein Verschulden erforderlich. Es liegt also auch dann ein Verstoß gegen das Verbot vor, wenn jemand dem Betriebsrat die Arbeit in unzulässiger Weise erschwert, obwohl er dies gar nicht beabsichtigte und es auch gar nicht wollte. Es ist noch nicht einmal fahrlässiges Handeln des Störers erforderlich. " so der Arbeitsrechtler Henning Kluge Die Behinderung durch Arbeitgeber ist aber keine Seltenheit und kann verschiedene Formen annehmen: Öffnen oder Nichtweiterleiten der Betriebsratspost Anbrüllen/Anschreien von Betriebsratsmitglieder*innen Empfehlung an Mitarbeiter*i

Was will ver.di?

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"ver.di ? Alles linke Spinner, die Revolution spielen wollen und bestimmt der DDR hinterher trauern" denken manche vielleicht. In großen Organisationen wie Parteien oder eben Gewerkschaften kommen stets unterschiedliche Meinungen, Zielvorstellungen, Biographien und Motivationen zusammen. Und das ist auch gut so! Entscheidend ist daher weniger, was einzelne ver.di-Mitglieder äußern, als vielmehr welcher Grundkonsens die unterschiedlichen Positionen vereinigt. Ohne Grundsätze gibt es keine gemeinsame Orientierung und keine Leitlinie für das Handeln Aller. Dieser für ver.di verbindliche Konsens wurde im Jahre 2010 in einer Grundsatzerklärung zusammengefasst: Liest man diese Erklärung genauer durch, fällt auf, daß Begriffe wie Klassenkampf oder Sozialismus überhaupt nicht auftauchen. Stattdessen wird ein radikaldemokratischer Ansatz sichtbar, der vielmehr auf die konsequente Umsetzung des Grundgesetzes abzielt: "ver.di bringt die Menschenwürde in der Arbeit zur Geltung und

Mehr Mitbestimmung wagen!

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    "Mitbestimmung ist gelebte Demokratie im Unternehmen. Sie macht Arbeitnehmer*innen zu Bürger*innen im Betrieb und in den Unternehmen.“ Reiner Hoffmann , Vorsitzender des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) Konflikte sind im Arbeitsleben ganz normal, denn die Interessen von Arbeitgebern und Arbeitnehmer*innen sind selten identisch. Aber sitzt der Arbeitgeber nicht immer am längeren Hebel? Nein, denn es gibt gesetzlich verankerte Mitbestimmungsrechte von Betriebsräten! Ungerechtfertigte Kündigungen, unbezahlte Überstunden, gesundheitsschädigende Arbeitsbedingungen muss niemand einfach so hinnehmen. Aber dazu muss man sich dann auch an den Betriebsrat wenden, statt einsam zu resignieren. Immer wieder hört man von Kolleg*innen die Aussage: "Ach, der BR macht doch eh nichts. Die können mir auch nicht helfen!" Wenn diese Haltung tatsächlich auf eigener Erfahrung beruht, lässt sich dem schwer widersprechen. Aber meistens handelt es sich doch eher, um ein Vorurteil. Mitbe

Vertrauen ist gut - Betriebsrat ist besser!

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Warum brauchen wir Betriebsräte, die sich beharrlich für die Interessen der Belegschaft einsetzen? Wozu BR-Mitglieder, die die rechtlichen Möglichkeiten der Mitbestimmung auch bei Webhelp konsequent nutzen? Hier drei Beispiele aus anderen Branchen: 1. Aytekin Erayabakan, Lidl     2. Gabi Gülzau, Deutsche Post AG   3. Karsten Knoke, Matratzen Concord Quelle: ver.di TV   Ein Betriebsrat ist kein Selbstzweck. Er ist auch nicht etwa der neutrale Vermittler zwischen Arbeitgeber und Belegschaft. Vielmehr ist er die demokratisch gewählte Interessenvertretung der Beschäftigten gegenüber dem Arbeitgeber. Ein arbeitnehmer*innenorientierter Betriebsrat nutzt die Möglichkeiten des Betriebsverfassungsgesetzes, um die Gestaltungsmacht des Arbeitgebers zugunsten der Beschäftigten einzudämmen. Werden die Interessen der Arbeitnehmer*innen angemessen berücksichtigt, kann ein Betriebsrat so für " mehr Verlässlichkeit, Ausgewogenheit und Gerechtigkeit im Arbeitsleben " sorgen .

Homies aufgepasst: Ich sehe was, was Du nicht siehst!

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  Dieses Video mag überspitzt sein, weist aber auf eine Problematik hin, derer sich manche vielleicht nicht immer bewußt sind: Der Schutz Deiner Persönlichkeitsrechte im Home-Office. Die Verlagerung der Tätigkeit ins Home-Office erhöht das Tempo einer Entwicklung, die wir alle seit Jahren kennen: Überwachung am Arbeitsplatz ! Offenbar sind Arbeitgeber und Auftraggeber in unserer Branche nicht wirklich überzeugt davon, daß unsere Kolleg*innen im Home-Office ihren Job korrekt erledigen. Es wurden bereits Kolleg*innen aus dem Home-Offivce zurück beordert. Der Einsatz von Überwachungskameras wird diskutiert. Angesichts dieser Entwicklung ist zu betonen, dass die Datenschutz-Grundverordnung   nicht nur für unsere Kund*innen gilt, sondern eben auch für Webhelp-Kundenberater*innen. Für unsere gewählten Interessenvertretungen stellt sich die Aufgabe, sich konsequent für den Schutz unserer Persönlichkeitsrechte einzusetzen. Hier gilt es  Mitbestimmung einzufordern und alle rechtlichen Möglickei

Was ist eigentlich Mitbestimmung?

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   Mitbestimmung für Anfänger*innen, erklärt von der Hans-Böckler-Stiftung:     Merke: Die Demokratie endet nicht am Webhelp-Empfang!

Wozu braucht man eigentlich Gewerkschafter*innen im Betriebsrat?

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Als Gewerkschafter*innen haben wir das Ziel die Interessen aller Mitarbeiter*innen im Betriebsrat zu vertreten. Das haben wir gemeinsam mit allen anderen Kolleg*innen im BR. Was uns unterscheidet ist, dass wir uns in ganz besonderem Maße für die Interessen der Agent*innen einsetzen. Denn wir gehören selbst zu den 80% der Belegschaft, die tagein, tagaus - sogar in der Pandemie - den Laden am Laufen halten: − wir, die Agent*innen, nehmen die Calls ab, buchen die Sales, beruhigen die Eskalationskunden... − wir, die Agent*innen verabschieden den Kunden lächelnd, nachdem er seinen Frust bei uns abgeladen hat. − wir, die Agent*innen, werden überwacht durch Silent Monitoring. − wir, die Agent*innen, sollen uns ständig optimieren, um KPI-Werte zu erfüllen, die der Arbeitgeber mit dem Auftraggeber ausgehandelt hat. − wir, die Agent*innen halten im Front Office den Kopf hin für Kompetenzwirrwarr, Bugs, falsche Rechnungen, SSE-Abstürze, verfehlte Preis- und Kommunikationspolitik des Auftra